Archiv für den Monat Februar 2008
Kleiner Zwischenwurf: Sprecher, weigert Euch!
Dies ist ein ganz klarer Aufruf an alle Sprecher und Moderatoren sämtlicher Fernsehsender. Bitte weigert Euch, diese furchtbaren Quizfragen zu stellen, die so schmerzhaft sind, dass sie eigentlich niemand stellen kann – zumindest niemand, der nicht eine schwere geistige Störung sein Eigen nennt. Welcher Kinderstar wurde später als King of Pop bekannt: Heintje oder Michael Jackson … sorry? Geht es noch?
Wie soll es denn weitergehen? Was ergibt 3? 2+8 oder 2+1? Da ergeben sich doch weitere Fragen, oder? Welche Drogen nehmen die Redakteure, die diese Fragen erfinden? Wer hält die Pistolen an die Schläfen der Sprecher, die sie vorlesen? Und wie macht man es mit den mehr oder weniger prominenten Moderatoren, steht jemand von der Geschäftsleitung mit einer Pistole an der Schläfe eines Moderatorenkindes hinter der Kamera?
Bitte, bitte nicht mehr, ich kann diese Fragen nicht mehr hören, ich schalte um, wenn die fragen kommen, und wenn die Fragensteller diese Tätigkeit nicht aufhören, dann sollten wir Zuschauer uns einfach diesen ganzen Quizfragen, die in jeglicher Art von Unterhaltungssendungen gestellt werden, absolut verweigern. Sendungen abschalten, und auf jeden Fall NICHT anrufen …. bitte … … bitte … …
Blutiger Barbier Benjamin Barker
Hach, ich liebe Alliterationen … aber bevor Sweeney Todd in den Mittelpunkt meiner Gedanken rückt, ein winziger politischer Kommentar und Gruß nach Hessen:
Eine Mehrheit ist eine Mehrheit ist eine Mehrheit.
(… und es wäre ein Genuss, Roland Koch abgewählt zu sehen … wer so sehr Ängste schürt und Menschen diskriminiert, hat in der Politik nichts verloren …)
So, gestern Abend habe ich nun das Kino meines Vertrauens aufgesucht und ein Sondheim-Musical in düsterer Verfilmung genießen können. Tim Burton hat einen für ihn typischen märchenhaft überzeichneten Stil genutzt, um eines der bekannteren Sondheim-Musicals in Film zu gießen. Dass ihm dazu mit Johnny Depp, Helena Bonham Carter und Alan Rickman ein wirklich beneidenswertes Ensemble in die Hände fiel, ist auch nicht unbedingt schlecht für den Film, denn diese Darsteller schaffen ein intensives Zusammenspiel – und können auch noch alle singen. Besonders die oft kraftvolle Baritonstimme Depps lässt den Zuschauer auch noch einige Zeit nach dem Film nicht so richtig los.
Die Bilder sind eh großes Kino, das kennt man bei Burton nicht anders, die Geschichte ist schlicht und der Humor schwärzestens. Und die Musik? Tja, die Musik ist keine Webber-Schmalzstulle und auch kein semiklassisches Gewitter, wie das Boublil/Schönberg auf die geneigten Höreröhrchen loslassen. Sondheim schreibt komplex und oft synkopisch, lässt hier und da auch mal eine Harmonie in eine andere krachen, übersetzt die Gefühle der Rollen in Musik. Das „Pretty Women“-Duett von Richter und Barbier ist Musiktheater vom Allerfeinsten, und die Worte sind ja auch nicht zu verachten, zum Beispiel in der bösen Entdeckung, dass man aus Menschenfleisch gar herrliche Pasteten machen kann, in der es so wunderbare Wortspiele und Reime gibt …
Aber das kostet natürlich Zuschauer. Musical ist ja nicht gerade die populärste Filmgattung, und dann auch noch ein musikalisch so anspruchsvolles Stück wird nicht viel Begeisterung erfahren. Der erfahrene Musikhörer wird die Kraft und Qualität dieses Musicals aber wirklich genießen können.
Viele, die sich sonst nur von Hitparadeneinerlei berieseln lassen, werden wegen Johnny Depp und/oder Tim Burton diesen Film sehen wollen, manche werden die Ohren auf Durchzug schalten und sich einfach nur an Bildern und Humor delektieren, manche mögen etwas entdecken, was sie noch nicht kennen. Das freut mich … wirklich, finde ich richtig gut …
Hallo Welt!
Ich, äh, cool, ich blogge … also ab heute … und eventuell wird das nur eine schöne Absicht, aber wir werden sehen.
Weil ich selbst Kultur mache und, trotz meines Lebens ein wenig ab von der Großstadt, auch recht viel Kultur konsumiere, wird das auch mein Hauptthema sein. Gedanken über Kultur und Gesellschaft ….
Ob das irgendwer lesen will? keine Ahnung, aber genau draum fange ich hiermit an.