Reisetagebuch Rom, zweiter Tag

Na, das war ja mal auf jeden Fall nicht mein Tag. Ursprünglich hatte ich gestern geschrieben, dass ich zum Foro Romano wollte, dann dieses durchgestrichen und „Vaticano“ eingesetzt. Na, und wo war ich heute? Colosseo e Foro Romano!

Das lag hauptsächlich daran, dass eine der beiden Metrolinien – ja, es gibt besser erschlossene Städte als Rom – nicht fuhr, also die zum Vatikan.Hätte ich jetzt herausfinden können, wo die Ersatzbusse fahren … egal, hab ich mich halt in die andere Metro gesetzt und bin zum Kolosseum gefahren. Hab da eine recht witzige englischsprachige Führung mitgemacht – „wir sind in Italien, alle vierzig bis fünfundvierzig Schritte machen wir eine Rast“ – die allerdings nicht so viele neue Fakten brachte. Allerdings einiges an älterem Wissen auffrischte, weshalb mir später beim Lesen des Reiseführers auffiel, dass die bei National Geographic auch zu viele Filme geschaut haben – wie meinte unser Erklärer: „Film und Geschichte – keine Kommunikation, wie meine Frau und ich!“ – Hm, auf italienisch gefärbtem Englisch war es witziger …

Nach dem Kolosseum war ich dann auf dem Palatin, der heute ein Park mit vielen Ausgrabungen ist, und nach einer kleinen Pause durchschritt ich dann das Forum, oder besser, die Gerümpelkammer des Altertums. Hier stehen ein paar Säulen rum, da erhebt sich eine Mauer, hier noch eine … und was seh ich da? Mauern! Säulen! Mauerstümpfe!

Und große Felsbrocken, mit denen der Weg, ähm, gepflastert ist – ich hab da eine Führung belauscht – die oft mehr als einen Meter langen und breiten „Platten“ gehen genauso tief in di Erde, sind also Blöcke!

Nach meinem Ausflug in die Antike bemerkte ich dann einen sehr heutigen Sonnenbrand – war ja klar – am Foro war halt keinerlei Schatten. Die Pause im Hotel – ich hab nur gelesen, habe geradezu eine Sucht nach deutscher Sprache – war auch nicht ewig, danach irrte ich dann noch ein bisschen durch die Stadt, fand eine Busverbindung nicht, bin dann zum Circo Massimo gefahren, um dort zu sehen, dass es dort nur einen Bretterzaun zu sehen gibt – vielleicht war ich aber auch nur auf der falschen Seite. Ich kehrte dann mit einer Metro zurück, in der japanische Verhältnisse herrschten, das ist dann ja mal so gar nicht meins.

Beobachtung beim Alleinreisen: Man lacht fast nie!

Andere Beobachtung: Ich bin offenkundig zu schüchtern – ich rede mit niemandem und wenn ich zufällig neben Leuten stehe, deren Sprache ich verstehe, dann höre ich zu und lass mir keinesfalls anmerken, dass ich etwas verstehe.

Abschlussbemerkung: Die Krankenwagen klingen hier verdächtig nach Vuvuzelas. Habe den Verdacht, dass in jedem drei fanatische südafrikanische Fußballfans mitfahren …


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Über Hollarius

Ich bin in den Siebzigern geboren, halte mich voll Hybris für einen Künstler und meine auch noch, alle müssten lesen, was ich so meine ...

Veröffentlicht am August 4, 2010 in Allgemein und mit , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.

  1. Nee du, die fanatischen Südafrikafans sind derzeit alle ausgebucht – die müssen auf reunion beim reggaekonzert sein^^

  2. NICE!
    Und Du Saunickel nimmst mich nicht mit 😦

  3. macht schon spass, dieses konzertchen. aber man wird zum passivkiffer, ob man will oder nicht^^

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