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Quick – Bildung digital

Die Bundesregierung will Geld für Computer in Schulen ausgeben, Lehrerverbände finden das doof. Jetzt finden wieder viele die Lehrerverbände doof. Wie kommen wir aus der Schleife raus?

Also erstmal würde ich ja begrüßen, dass überhaupt Geld für Bildung bereitgestellt wird. Das ist sehr selten und sehr nötig und wenn alle FDP-Wähler ihre Steuern zahlen würden und man davon die Bildungsetats endlich mal verdoppeln würde, dann wären wir schon ein bisschen weiter.

Dann müssen wir kurz zugeben, dass Computer nicht automatisch den Unterricht verbessern. Die schweineteuren Taschenrechner, die zum Beispiel für die Oberstufenschüler in NRW verpflichtend sind – und 120 Euronen kosten und nicht mehr können, als eine gute Handy-App für zehn Euro -, machen den Unterricht keineswegs besser, sondern Abiturienten zu mathematischen Analphabeten.

Aber digitalisieren müssten wir den Unterricht natürlich, wenn wir auch nur irgendwie Schüler für dieses Zeitalter fit machen wollten. Aber eben digitalisieren mit Köpfchen. Denn es gibt eine Menge Sachen, über die wir heute bescheid wissen sollten. Zum Beispiel darüber, wie Programme funktionieren, was Suchalgorithmen sind – ja, überhaupt, was Algorithmen sind -, wie Vernetzung funktioniert und warum mir Google Anzeigen für das Hörbuch zeigt, dass ich gerade bei Audible erworben hab. Und ja, wir müssen mit der Arbeit mit digitalen Geräten schon in der Grundschule anfangen, und wir sollten dringend Menschen, die wirklich was von Digitalisierung verstehen – und das werden kaum Lehrer sein -, fragen, was Lernende für Fähigkeiten braucht und was sie verstehen sollten, damit sie zu Menschen werden, die mitreden, die selbstbewusst mit allen Möglichkeiten der digitalen Welt umgehen, die Maschinen wertfrei als Werkzeug nutzen können. Menschen können lernen, sinnvoll und selbstverantwortlich mit Technik umzugehen. Technik zu verteufeln bringt dabei gar nichts.

Aber neben den digitalen Fertigkeiten brauchen Lernende auch viele andere Fertigkeiten. Handschrift mag nicht mehr so oft gebraucht werden wie früher, bleibt aber eine hervorragende Übung der Feinmotorik. Kopfrechnen ist genauso wenig böse und ja, einfach Gleichungen darf man auch weiterhin rechnen können dürfen. So mit Stift und Papier. Digitalisierung muss ja nicht heißen, dass kein Unterricht mehr ohne digitale Geräte machbar ist.

Die Investition in Geräte ist gut, die Investition in die Frage, was wir damit wollen, ist auch wichtig. Und nicht zuletzt – vielleicht zeigt mal jemand den greisen Lehrervertretern, was heute alles mit Technik möglich ist.

Quick – Erinnerungen für Nachgeborene V

Computer, die Zweite:
Mein erster Computer war ein 386er mit 4 MB Arbeitsspeicher (das Notebook, dass ich gerade auf dem Schoß habe, hat 3 GB) und einer Festplatte von 105 MB – heute bekommt man schon winzige Speicherchips für Handys und Kameras mit 4 und 8 GB … von Festplatten reden wir lieber mal nicht … ein Spiel, dass ich auf diesem Computer ganz gerne spielte, war California Games … vor vier Jahren bekam ich dann das ersteHandy, auf dem ich das gleiche Spiel spielen konnte … die Fortschritte sind manchmal wirklich beängstigend …

Weh oh Weh! Ein Selbstversuch – Erster Teil

Ja, ist ein Fehler, war mir klar, ja, ich habe die Probierversion von World of Warcraft installiert, und eigentlich habe ich dafür keine Zeit. Okay, heute ist der dritte Tag und ich möchte mal meine bisherigen Eindrücke berichten.

Nachdem ich einige Stunden gebraucht habe, um alle Patches aufzusaugen und das Spiel starten kann, ist das erst mal recht nett, hübsche Filmchen, alles sehr stimmungsvoll und dann gilt es, sich seinen Charakter zu basteln, das ist ja einfach, vielleicht ein bisschen zu einfach? Nun gut. Ein Zwergenkämpfer soll es werden, er trägt einen langen hellen Bart, eine lustige Frisur, das gefällt mir. Bald bin ich in einem winterlichen Wald unterwegs und meuchel Wölfe. Aber das klingt einfacher als es ist … hey, ich kenn mich nicht aus, ich will das so spiele, wie ich Rollenspiel gewohnt bin, aber ich kann klicken wie ich will, der Zwerg bewegt sich keinen Zentimeter … kein Point und Klick-Verfahren? … so ein Sch … man muss mit den Pfeiltasten oder „wasd“ laufen. Das ist ja wie Rollenspiel vor mehr als zehn Jahren – wenn auch mit schönerer Grafik. Okay, dann kann man Gegner anvisieren, läuft dann hin und der Rest funktioniert mehr oder weniger von alleine, also gut, man kann zwischendurch mal was tasten, damit ein Spezialangriff durchgeführt wird … okay, ist ja nicht schwer zu erlernen, wer will schon selber kämpfen … und so läuft man also durchs Gelände und meuchelt, nö, das ist nicht besonders interessant … dann schon eher das, was man so findet – äh, was machte der Wolf, den ich gerade erschlagen habe mit einem Kettengürtel? Aber gerade das bringt ja diesen netten Diablo-Gedanken ins Spiel. Sachen finden, ausrüsten oder verkaufen, weitersuchen. Hm, aber musste man bei Diablo auch so weit laufen? Boah, diese Rennerei geht einem ja so schnell auf den Keks … und ich bin kein Orientierungswunder, zumindest nicht am Bildschirm, das sieht zwar hübsch aus, aber irgendwie auch alles gleich … verdammt, wo war jetzt wieder dieser seltsame Waldbewohner, dem ich Post bringen sollte? … na ja, und wenn man dann ein bisschen was geschafft hat, dann wird man in eine Höhle geschickt, cool, Höhlen find ich supi, Trolle plätten find ich auch supi … aber was ist das, da ist man einmal durch, will nur noch mit dem erforderlichen Tagebuch zurück und die Trolle sind alle wieder da .. wofür plätte ich die denn? Und warum kann ich nicht weglaufen? Fünf Trolle sind des Zwerges Tod und dann … nein, nicht schon wieder laufen … hey, ich bin jetzt ein Geist, Geister können FLIEGEN!!!

Inzwischen ist der Zwerg auf Stufe 7 und genauso auf Eis wie der Trolljäger auf gleicher Stufe … warum? Weil mir die Rennerei zu viel wird? Weil ich andere Charaktere ausprobieren will? Weil ich nicht die vielen neuen Rüstungsteile und Waffen bekomme, die ich gern hätte … und überhaupt, warum kämpfen Trolle und Zwerge immer nur mit Beilen und Äxten, Menschen aber mit Schwertern? Warum können nur Jäger einen Bogen benutzen und nur Schurken eine Wurfwaffe? Warum stehen da prollige Belagerungsmaschinen rum und man kann sie sich nur von außen ansehen …? Auf jeden Fall weiß ich nun, warum alle WoW-Spieler die vierzigste Stufe erklimmen wollen, um endlich ein Reittier zu bekommen, gut … aber in den meisten Gegenden wird das auch nicht so viel bringen, weil überall Monster lauern, die den Charakter garantiert in Kämpfe verwickeln. Dadurch, dass Monster binnen ein bis zwei Minuten wieder da sind, wo sie vorher waren, machen die Kämpfe auch nicht wirklich Spaß, sie werden lästig …

Aber andererseits … hey, die nächste Stufe lockt schon, und vielleicht finde ich da ja auch etwas schickeres anzuziehen und eine bessere Waffe … und vielleicht will auch mal jemand was mit mir zusammen machen, das wäre doch mal eine nette Abwechslung …

Nein, ich bin zwar noch nicht verjagt, aber bisher hat das Spiel viel dafür getan, um mich zu verjagen … momentan habe ich noch nicht das Gefühl, dass man aus dieser Linearität rauskommen kann, irgendwelche Sachen machen oder nicht machen, um anders als andere Charaktere zu sein … ab welcher Stufe kommt das? …

Fortsetzung folgt …