Blog-Archive

Mathematikunterricht oder Wie Kindern systematisch die Mathematik ausgetrieben wird

Früher war nicht alles besser, aber so schlecht wie es früher war, heute ist es unglaublich schlecht. Ich rede vom Mathematikunterricht. Ich beziehe mich im folgenden Blogpost auf Mathematikunterricht in Gymnasien, aber auch Gesamt- und Realschulen, ich kenn mich damit aus, weil ich Schüler durchs Abitur bringe, ja, ich bin einer dieser prekär bezahlten Nachhilfelehrer, also ganz nah dran. Ach ja, und ich bin in NRW beheimatet, und da wir in Deutschland 16 Schulsysteme haben, können meine Erfahrung und mein Bild von Schule sich beim Blick in andere Bundesländer als in Kleinigkeiten abweichend erweisen.

Das, was in den Schulen gemacht wird, ist eigentlich gar keine Mathematik. Und eigentlich sollte das auch alle Mathelehrenden wissen. Eigentlich muss man hier schon danach fragen, warum die nicht alle streiken und sagen, sie arbeiten erst wieder, wenn sie Kindern Mathematik nahe bringen dürfen. Ich versteh gar nicht, warum das nicht passiert …

Aber fangen wir an, wo es anfängt. Mathematik ist kein Rechnen, Mathematik ist auch nicht irgendeine Anwendung und was Mathematik als letztes wäre, wäre das Auswendiglernen von Formeln – auch wenn die schon mal weiterhelfen können. Mathematik ist das Lösen von Problemen. Mathematik ist die Strukturierung von Räumen. Mathematik ist das Spiel mit Zahlen, das Verständnis von Mengen. Mathematik ist logisches Schließen, Beweisen, das Nutzen von vorhandenen Kenntnissen, um neue zu erwerben.

Mathematik ist ein Abenteuer, das unsere Schüler nicht erleben dürfen.

Schulmathematik heute ist – speziell natürlich auf den G8-Gymnasien – ein Stolpern durch zu viel Stoff, von dem man trotzdem nur die Hälfte mitbekommt, weil ja keine Zeit ist. Schulmathematik bedeutet heute eigentlich nur noch, dass man für die nächste Klausur eine Anzahl an Matheaufgabentypen und ihre Lösung auswendig lernt, und sie in schönster Bildungsbulimie bei Klassenarbeit oder Klausur auskotzt – um alles umgehend vergessen zu haben, wenn das nächste Thema beginnt.  Schülerinnen und Schüler erzählen heute, dass sie schon wieder zwei neue Themen haben, wenn sie nur von Sinus auf Cosinus und Tangens weitergehen. Warum ist das so? Weil sie gar nicht mehr den Zusammenhang verstehen, weil das für sie einfach verschiedene Dinge sind. Dabei ist Mathematik doch ein Gebäude, das sich in den Köpfen der Schüler aufbauen sollte. Heute kommen davon nur noch ein paar Träger und hier und da mal eine Tür im Kopf an, durch die sich aber dann niemand zu gehen traut.

Ich zeichne mal ein Gegenbild. Stellen wir uns vor, Mathematikunterricht würde so geplant, dass die Probleme vorliegen, und Lernende da sanft hingeführt würden, das Problem selbst zu lösen? Jeder für sich! Nichts da mit Schnelligkeit, nur weil die Erste die Lösung kennt, muss sie die nicht gleich an die Tafel schreiben und der Rest pinnt nur ab. Jedes hat ein Recht darauf, den Satz des Pythagoras selbst zu beweisen, auch wenn das hier und da mal ein paar Wochen dauert. Lerngeschwindigkeit ist doch wirklich nur eine alberne Illusion. Kommen Lernende selbst auf eine Lösung, so haben sie wirklich etwas gelernt. Sagt das Lehrende, wie es geht, dann ist das ein auswendigzulernendes Faktum, dass spätestens drei Tage nach der Klausur in der Rundablage des Gehirns seinen Platz findet.

Mathematik ist eine eigene Welt, mit eigenen Schreibweisen und einer eigenen Sprache. Und auch an dieser Front versagt die heutige Schulmathematik total. Es wird zwar durchaus mit Fremdworten um sich geworfen, aber diese werden nicht verankert. Die starke Versprachlichung, die auch mal mit dem Auswendiglernen von Definitionen und Regeln einherging, gibt es heute nicht mehr. Aber die Versprachlichung von Mathematik ist elementar. Wenn ich etwas nicht in eigene Worte fassen kann, dann habe ich auch nicht begriffen, was ich da mache. „Begreifen“ ist doch so ein schönes Wort dafür. Ich muss mit den Händen, mit den Sinnen, mit meinen Gehirnwindungen einen festen Griff um Probleme und ihre Lösungen erlangen. Und das stärkste Werkzeug dafür ist eben die Sprache.

Wie wäre es also, wenn wir über das eigene Problemlösen in den Lernenden das Verständnis wecken würden, um dann sanft und ohne direkten Zwang die Problemlösungen der Lernenden in den Kontext der Wissenschaft zu führen? Zuerst müssen sie verstehen, warum man x und x² nicht addieren kann, und wie man damit umgeht, und dann kann man es „faktorisieren“ nennen und am Ende gerne auch in eine pq-Formel stecken, denn irgendwann ist das nur noch Handwerk und warum sollte man sich da mehr Arbeit machen, als nötig, Mathematikerinnen sind doch bekanntlich faul oder?

Achso, und Definitionen sind etwas Schickes. Etwas definieren können, ist eine der Grundkenntnisse für einen Naturwissenschaftler. Aber wer kann heute noch beim Erwerb eines Abiturs eine Kugel als Menge von Punkten mit einem gleichen Abstand zum Mittelpunkt definieren? Oder auch nur einen Vektor als gerichtete Strecke? Dabei sind kurze und knackige Definitionen äußerst sexy und machen nicht nur Spaß an Mathematik, sondern auch gleich noch an Sprache.

Mal ganz abgesehen davon, dass das System Mathematikunterricht einfach schlecht ist, wieso schaffen es die Lehrenden denn nicht, das zu ändern? Oder wenigstens etwas weniger Schlechtes draus zu machen? Das hat vermutlich mit der Lehrerausbildung zu tun, die zumindest in weiten Teilen eben auch überhaupt nicht funktioniert. Was ist die Idee? Mathematiklehrende sollen richtig gute Mathematiker sein, das mit der Didaktik machen wir allerhöchstens nebenbei. Mit Schulmathematik haben angehende Lehrende bis zum Abschluss ihres Studiums quasi nichts zu tun. Sie schweben mathematisch auf eine Wolke, die mit einer Primzahl gekennzeichnet ist, und dann kommen sie in die Schule … und dann sitzen da pubertierende 13jährige, deren einzige emotionale Bindung zu Zahlen dann spürbar ist, wenn sie ihre Pickel auf der Nase zählen. Entschuldigt, liebe 13jährige, das war jetzt ein bisschen gemein, aber es soll ja nur die Tatsache illustrieren, dass wir Raumfahrtingenieure ausbilden, um Menschen beizubringen, wie man Schrauben festdreht.

Wir investieren wahrhaftig in die Fachkenntnis von Mathelehrenden, nicht in deren Liebe zur Mathematik oder zu den Lernenden. Noch schlimmer, wir lassen sie von Professoren Mathematik lernen, die in den Grundlagevorlesungen aus den Büchern ihrer Doktorväter wörtlich vorlesen. Und dann erwarten wir, dass die Menschen, die selbst nie guten Mathematikunterricht erlebt haben, dann plötzlich selbst gut unterrichten. So dumm kann eine Gesellschaft halt sein.

Mathematik braucht kein Mensch, also wenn man sie unterrichtet, wie das heute passiert. Einen guten Teil dessen, was man in der Schule lernt, braucht man ja eh nie wieder. Das wissen auch alle Schüler und Schülerinnen, und sie hauen es den Lehrenden auch völlig zu Recht ständig um die Ohren. Weil man von Seiten des Schulsystems wirklich die blödsinnige Idee hatte, Mathematik wie alle anderen Fächer in den Katechismus der BWL einzupassen. Es geht um Nutzen, um die Frage, wofür ich was brauche? Nein, noch viel mehr: was braucht die Wirtschaft an Kenntnissen bei ihren Schulabsolventen?  Wenn sich das Schulsystem aber nur nach den quasireligiösen Regeln eines unmenschlichen Wirtschaftssystems richtet, kann da natürlich auch keine Bildung bei rumkommen.

Mathematik ist ein Wunder, ein noch größeres Wunder ist es, dass unser so sehr beschränkter Verstand, relativ weit in die Mathematik eindringen kann. Aber so lange Mathematik nicht um der Mathematik willen erlernt wird, so lange es nicht um die Fähigkeit des Problemlösens, sondern nur um das Abspulen von vorgefertigten Prozessen geht, so lange wird Mathematik den gesellschaftlichen Status haben, den sie heute unverdientermaßen einnimmt.

Was macht eigentlich gute Lehrende aus?

Das ist der zweite Versuch, diesen Blogpost zu schreiben, ich könnte jetzt zugeben, dass ich den ersten Versuch wohl nicht gespeichert habe, ich könnte auch sagen, dass ich den wohl in einem halben Traum geschrieben haben muss, oder dass ich jetzt eh eine bessere Idee habe, aber das ist eigentlich ja auch egal. Ganz ursächlich für den Blogpostist die Hattie-Studie, die bestätigte, was wir eigentlich schon immer wissen: Ich könnt so viel reformieren und machen und tun, letztlich hängt es immer an den Lehrenden, nicht an Systemen. Hattie hat auch einiges geschrieben, was Lehrer besser machen soll, aber ich habe kein Interesse an mehr Theorie, ich versuche es eher aus der Praxis geboren. Im ersten Versuch habe ich gute Lehrer beschrieben, die ich hatte, viel weiter war ich noch nicht. Aber das ist letztlich nicht wirklich aussagekräftig. Beispiele sind ja erst dann empirisch interessant, wenn man davon eine ganze Menge beisammen hat. Also mach ich es ganz unwissenschaftlich.

Gute Lehrende sind Lehrende aus Leidenschaft:

Nein, wer Kinder und Jugendliche unterrichtet, weil er sonst keinen Job kriegt, ist NIE ein guter Lehrer, wer keine Menschen mag, NIE eine gute Lehrerin. Aber es geht noch weiter. Du brauchst ein wirkliches Faible dafür, zu sehen, wie Menschen lernen und sich entwickeln. Du musst Freude daran haben.  Du musst nach den Überraschungen gieren, die Schüler dir täglich bringen. Immer Augen und Ohren maximal aufreißen, um nicht zu verpassen, was da für gewaltige Dinge ablaufen, wenn Schüler lernen. Du musst Menschen in der Altersklasse, die du unterrichtest, wirklich speziell mögen. Dann macht dir das Unterrichten Spaß, und nur wenn es dir Spaß macht, macht es auch den Lernenden Spaß.

Gute Lehrende sind nie arrogant:

Gebildeter könnte man sagen, du musst immer die Potenziale sehen. Es geht in die gleiche Richtung. Ich habe schon mit Leuten zusammenarbeiten müssen, die hinter den Kulissen für ihre Schüler offene Verachtung hatten. Ich meine, ich bin Theaterpädagoge, da gibt es jede Menge Leute, die Kunst unterrichten, weil sie es selbst als Künstler nicht geschafft haben. Die höhnisch über die Schauspielkünste ihrer Schauspieler sprechen, die von ihren Tänzern sagen: Die wird es nie zu irgendwas schaffen. Das ist widerliche Arroganz und ich bin oft verzweifelt. Ich erinnere mich aber auch an die gleiche Arroganz, speziell von dem einen oder anderen Mathe- oder Physiklehrer, gerade da ist es quasi epidemisch. Wenn ich Mathe kann, ja, wenn ich Mathe studiert habe – und ich habe das einige Semester lang – dann bin ich jedem Schüler, egal in welcher Klasse, mathematisch geradezu unglaublich überlegen. Lass ich sie das spüren, bin ich nicht nur ein Arschloch, sondern auch auf dem völlig falschen Dampfer. Wenn meine Liebe zum Unterrichten und zur Mathematik nicht ausreicht, um mich über jeden Erkenntnisschritt meiner Lernenden zu freuen, dann sollte ich was anderes machen.

Gute Lehrende scheuen keine Experimente:

Im Gegenteil, gute Lehrende wiederholen sich selten, probieren dauernd Neues aus, sind selbst immer auf der Suche nach einem neuen Weg, nach neuen Herausforderungen. Zum Teil hängt das mit den ersten Thesen direkt zusammen. Wenn ich in eine Erstarrung aus Routine gerate, dann ist mein eigener Spaß an meiner Arbeit nicht nur gering, er ist weg. Das Lehren kann eine ungemein frustrierende Sache sein, denn immer, wenn deine Schüler ein Niveau erreichen, mit dem es besonders viel Spaß macht, sind sie weg, weil sie irgendwelche Abschlüsse erreicht haben und dann fängt man mit den nächsten Schülern an, wieder bei quasi Null. Das kann dazu führen, dass man in eine Routine rutscht, dass man einfach durchzieht, was bisher auch gut geklappt hat – und plötzlich ist man nicht mehr gut, sondern nur noch ok. Lernende haben da ein unglaubliches Gespür für.

Gute Lehrende machen Spaß:

So blöd das klingt, ohne Spaß lernt man nicht gut. Und immer da, wo es keine intrinsische Motivation gibt, also Menschen nicht von sich aus Lernen wollen – und ich kann jedem versichern, dass Menschen mit intrinsischer Motivation ein Traum sind, ein seltener Segen für jeden Lehrenden -, muss man eine Atmosphäre schaffen, in der gerne gelernt wird, und da braucht es unbedingt Humor für. Also ohne Scheiß, wer keinen Humor mitbringt, sollte Buchhaltung oder so was machen – obwohl, kann man das ohne Humor ertragen? – und es muss der eigene Humor sein, nichts Aufgesetztes.

Gute Lehrende sind als Personen greifbar:

Hier passt es ganz gut hin. Wo ich doch gerade gesagt habe, dass es der eigene Humor sein muss. Selbst Grundschulkinder können mit fast bösartigem Sarkasmus umgehen, wenn es von Lehrenden kommt, die ganz sie selbst sind. Authentizität ist ein Schlagwort, das in allen möglichen Kontexten herumposaunt wird, es ist kaum irgendwo so wirklich wichtig, wie im Vorgang des Lehrens. Gute Lehrende sind nie unnahbar, sie sind im Gegenteil für die Lernenden erreich- und greifbar. Natürlich muss ich in der Unterrichtssituation auf Struktur und eine Grunddisziplin achten, natürlich kann ich bei Gruppen nicht immer für alle da sein. Aber ich muss Schülern auch immer meine Persönlichkeit zur Verfügung stellen. Baue ich künstlich Distanz auf, dann verhindert das Vertrauen, dann verhindert das Identifikation – nun ist es aber einfach so, dass man lieber lernt, wenn es auch mit einer Bezugsperson verbunden ist. Der Triumph über den ersten Schritt eines Babys ist viel größer, wenn Mama oder Papa zuschauen, und am besten auch noch Oma, Opa und alle verfügbaren sonstigen Verwandten und so weiter. Und das ist eben nicht nur bei Babys so. Auch mit annähernd vierzig freue ich mich über das Lob von jemandem, der für mich eine Autorität ist, oder auch einfach ein Freund. Ach, wo wir da gerade sind. Seid ehrlich mit eurem Lob. Leute loben, die nichts machen, was man gut ist, wird dazu führen, dass sie sich nicht mehr darüber freuen, wenn sie etwas machen, was wirklich gut ist. Aber ich habe junge Menschen schon fünf Zentimeter über dem Boden schweben gesehen, weil ich sie ehrlich gelobt habe. Ist für beide Seiten ein gutes Gefühl. Aber zurück zum Thema Persönlichkeit: Letztlich muss es zwischen jedem Lehrenden und jedem Lernenden eine Verbindung geben. Persönlich und vertrauensvoll wäre das ideal. Natürlich darf das Vertrauen nicht missbraucht werden, ich schreibe es nur hier der Vollständigkeit halber mit rein, es ist selbstverständlich und gilt für beide Seiten. Und die Sache mit der Distanz ist natürlich auch ein schmaler Pfad. Auf der einen Seite muss das Lehrende greifbar, erreichbar sein. Aber das ist immer eine Einbahnstraße. Während die Lernenden mit ihren Problemen und ihren Freuden beim Lehrenden einen Anlaufpunkt haben müssen, sollte das Lehrende sich den Lehrenden nie aufzwingen. Also in kurz: das gute Lehrende baut keine unnötige Distanz auf, ist als Persönlichkeit greifbar, durchbricht aber nicht von sich aus irgendwelche Grenzen. Das Verhältnis, dass zwischen Lehrenden und Lernenden bestehen sollte, ist auf poetische Art im „Kleinen Prinzen“ erklärt. Man macht sich vertraut.

Gute Lehrende sind ehrlich

Pädagogische Lügen sind etwas hinterhältig Dunkles und eigentlich nah an der schwarzen Pädagogik. Wenn Kinder Fragen haben, dann sind die zu beantworten, und das durchaus wahrheitsgemäß. Natürlich muss man kindgerecht erklären, natürlich muss man darauf achten, dass man nicht unnötig hart formuliert, aber Lügen sind ein No-Go. Auch die Notlügen, jede Idee von: Ach, das sind ja noch Kinder, die müssen das noch nicht wissen. Die Folge ist nämlich unausweichlich: Kinder spüren oder merken, dass sie belogen werden, das Vertrauen schwindet – und es gibt nicht umsonst die Redewendung: Wer einmal lügt, dem traut man nicht. Selbstverständlich ist niemand immer ehrlich, aber es ist auch niemand immer ein gutes Lehrendes, ich skizziere hier die ganze Zeit eine Utopie, die es wert ist, dass man ihr nachfolgt.

Gute Lehrende nehmen ernst

Ja, ich wiederhole mich, im Prinzip haben die vorherigen Abschnitte das hier schon gesagt. Aber es soll noch mal ganz deutlich werden. Es gibt keine wichtigen Erwachsenensorgen und unwichtigen Kinder- oder Jugendlichensorgen. Es gibt auch keine heilige Kindheit, in der die Realitäten des Lebens auszuklammern wären. Es gibt schlicht und einfach keinen Grund, Kinder und Jugendliche nicht absolut ernst zu nehmen. Es gibt auch keinen Grund, ihnen keine Verantwortung zu überlassen. Selbstverantwortliches Lernen ist hilfreich und bleibt meistens besser im Kopf, Verantwortungen klar machen ist ein Kern von gutem Lehren – denn an Verantwortung können junge Menschen wachsen. Als Lehrendes sollte man sich immer klar machen, wir sind Wegbegleiter und -bereiter, wir halten den Steigbügel, wir halten niemanden künstlich klein, wir sollen Selbstbewusstsein ermöglichen, nicht Selbstvertrauen vernichten.

Gute Lehrende haben Autorität …

… sind aber nicht autoritär. Das mag widersinnig klingen, ist aber einfach zu erklären. Autorität sollte sich immer aus der fachlichen und persönlichen Autorität ergeben. Autorität, die darauf fußt, dass man irgendwelche Macht über Menschen hat, dass sie abhängig sind, ist aus Blech, und wer sich darauf beruft, sollte sich beruflich irgendwas suchen, wo er nichts, aber auch gar nichts mit Menschen zu tun hat. Autorität zeigt man, in dem man seine Persönlichkeit zeigt, in dem man fachlich zeigt, dass man weiß, wovon man spricht, und es ist auch völlig in Ordnung, wenn man ein bisschen was an Disziplin einfordert – aber wie gesagt, nicht durch Drohungen und Abhängigkeiten erzwungen, oder gar durch Angst – sondern durch Echtheit und echte Autorität.

Gute Lehrende machen auch Fehler

Die Anforderungen, die ich hier an gute Lehrende gestellt habe, sind massiv, und natürlich kann man die nicht immer alle erfüllen. Wie oben geschrieben, es geht hier um eine Utopie, der man nachfolgen sollte. Und ja, jeder macht Fehler, und nein, Lehrende sind nicht unfehlbar und allwissend, beides ist nun mal gar nicht möglich. Und genau deswegen ist es wichtig, dass man mit Fehlern auch umzugehen lernt, dass man Fehler auch vor den Lernenden zugibt und sich entschuldigt, wenn etwas schief gelaufen ist. Das macht nicht nur menschlich und so, also was man so sagt, nein, es gibt Vertrauen, es macht es den Lernenden leichter zu wissen, woran sie mit den Lehrenden sind. Ich könnte auch ganz esoterisch schreiben, es fördert die Harmonie. Egal: Ja, jüngere und junge Menschen suchen Vorbilder, suchen Identifikationsmaterial, keine Frage. Aber das mit dem Identifizieren klappt auch besser, wenn Lehrende Ecken und Kanten haben und vor allem Fehler – sonst würden ja auch unsere guten Seiten gar nicht so zur Geltung kommen. (Stellt euch ein Zwinkersmiley vor!)

Ich bin für gute Lehrende, ich wünsche mir welche, die mit Verve und Liebe unterrichten, mit  dem Wunsch, die Welt besser zu machen, junge Menschen kritisch und rebellisch aufwachsen zu lassen. Das ist natürlich anstrengender, aber auch erfüllender. Wer selbst einer vorsichtigen Konformität huldigt, kann natürlich auch nur angepasste Lernende haben, oder zumindest nur mit denen klar kommen. Also werft Konventionen auf den Müllhaufen der Geschichte, weil sie dort hingehören, und werdet gute Lehrende, ich verspreche Euch eine Menge Spaß!

Kultur und Schule – die Basisworkshops

Da ich ja in diesem Jahr zum ersten Mal ein „Kultur und Schule“-Projekt mache – in der Grundschule, in der ich schon seit anderthalb Jahren als Schauspiellehrer arbeite – musste ich die letzten beiden Tag nach Neuss ins Rheinische Landestheater, um dort das Grundsätzliche zu lernen, was man so über die Projekte wissen muss. Wenn ich ehrlich sein soll, ich hatte vorher ein unbehagliches Gefühl. Das einzige Mal, dass ich vorher mit irgendwelchen Institutionen zu tun hatte, die Theaterpädagogen ausbilden, war ich auf große Arroganz getroffen, hatte selbst dann sicherlich auch etwas arrogant reagiert – es war kein gutes Gespräch. (um es zu erklären: alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hatte, war völlig uninteressant für die Person gegenüber, das Curriculum, dass diese mir auf der anderen Seite verkündete, war für mich völlig uninteressant, weil ich das alles schon in der einen oder anderen Weise gemacht hatte)

Nun befürchtete ich zwei Sachen – erstens, dass man mir Sachen erzählen würde, die gegen meine tiefen Überzeugungen verstoßen (meine Leser haben hier ja schon einiges über meine Gedanken und Ideen zum Thema Theater und Theaterpädagogik lesen können), zweitens, dass ich als Autodidakt unter den gelernten Schauspielern und Theaterpädagogen mit ähnlicher Arroganz behandelt würde, wie damals. Und dann wurden diese beiden Tage zu zweien der besten, die ich seit langer Zeit hatte.

Da ich die beiden Seminare in der falschen Reihenfolge bestritt, war gestern erst mal Basisworkshop II dran. Mit einem recht simplen Trick schaffte es die eine Hälfte des Dozententeams uns sehr schnell mit dem größeren Teil der Gesellschaft sehr schnell in Kontakt zu bringen, und man war auch gleich im Fachsimpeln, erzählte mit dieser typischen Mischung aus Frust („… ich hab da diesen Jungen, der die ganze Zeit …“) und Lust („… und dann wacht die auf einmal auf, wird richtig selbstbewusst …“) aus dem Alltag der Theaterverrückten – und sehr schnell war man ziemlich warm mit dem größten Teil der Truppe. Thematisch ging es hauptsächlich darum, wie man mit Störungen umgeht – ganz sicher ein Thema, zu dem ich noch viel lernen kann – und ich brauche keinen Kommentar, der mich darin bestätigt – und da war es dann die andere Hälfte des Gespannes, die uns wirklich weiterhelfen konnte, uns einige Prinzipien an die Hand gab.

Aber neben einigen wirklich interessanten Gedanken waren es vor allem zwei Zeiten, an die ich mich von gestern noch einige Zeit erinnern werde. Das Mittagessen, bei dem so viel erzählt und geblödelt wurde, das man das Gefühl hatte, man wäre unter alten Freunden – so viel zu lachen hatte ich seit Wochen nicht mehr, und ich lache oft – aber dieses Mittagessen wurde noch getoppt. Zum Abschluss haben wir Spiele und Übungen aus unserem Unterrichtsalltag mit den Kollegen gespielt. Es gab dabei etwa drei eher ernste Theaterspiele und –übungen, der Rest führte extrem ausdauernd zu seeeehr guter Laune. Mörderspiele, Huddeliihuddelli, Schnickschnackschnuck-Evolution und jede Menge seltsamer Sachen mehr, die müde aber absolut glücklich machten. Und aus den angepeilten 45 wurden gut 90 Minuten wilder Spiele, jedem fiel noch etwas ein, so viel Energie habe ich selten gefühlt. Natürlich ist zu befürchten, dass diese Spiele mit den Schülern dann nicht so einfach und gut funktionieren – alle Beteiligten haben mit aller Kraft mitgemacht, haben sich sofort auch in die seltsamsten Ideen gefügt. Aber gut, wenn so eine Gesellschaft nicht locker und offen für alles ist, welche dann? (allerdings unterhielt ich mich heute Morgen mit den Dozenten und die meinten, so sei es absolut nicht jedes Mal, es wäre eine außergewöhnliche Einheit gewesen)

Und heute Morgen dachte ich dann, gut, gestern war wohl ein Glücksfall, die Dozenten meinten ja schon, dass es heute nicht ganz so lebendig zugehen würde – und als ich dann die Gruppe sah, hatte ich wirklich wieder so ein bisschen Angst, dass es kein so intensiver Tag werden würde – und dann wurde es kaum weniger spannend und intensiv. Natürlich musste einiges an bürokratischem Kram geklärt werden, das ist klar, und das war vielleicht nicht besonders spannend, aber nötig. Aber wir wurden eben auch wieder in die Position versetzt, die sonst unsere Schüler einnehmen und da wurde schon das eine oder andere Auge geöffnet – nebenbei waren wir so kreativ und selbstbewusst, dass wir ein wenig die Dozentin an die Grenzen ihrer Geduld brachten, hat schon auch Spaß gemacht. Aber wichtig war einfach zu sehen, wie viele Gefühle geweckt werden, was man in der Lehrsituation öfter vergisst.

Und dann ging es um ein paar Sachen, die ich einfach nur unterschreiben wollte: Schüler müssen wahr und ernst genommen werden, man muss sich für Menschen und ihre Gefühle interessieren. Man muss ehrlich in seinen Gefühlen sein – ja, alles richtig, Manche Sachen habe ich sehr ähnlich in meinen Überlegungen zur Theaterpädagogik hier im Blog sehr ähnlich geschrieben – yeah, hat mir das gut getan. Volle Bestätigung! Davon hätte ich gern noch mehr gehabt, also noch mehr Tage, noch mehr vertiefende Diskussionen, mehr von dieser Energie.

Bei Facebook wurde nun eine Gruppe gegründet, wo man mit den Kollegen in Kontakt bleiben kann. Und ich war gestern wirklich so euphorisiert, dass ich, der ich mich dem immer verweigert habe, nun bei Facebook angemeldet bin. Na, das sagt doch alles …


Flattr this

Sechs Jahre Grundschule

Tja, jetzt hatten wir in letzter Zeit zwei Plebiszite, und so, wie mich das Ergebnis des ersten erfreut hat, so hat mich das des zweiten geärgert. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum so viele Volksabstimmungen als eine großartige Sache anpreisen, die in Hamburg zeigt ja, dass man mit Panikmache gegen jedes sinnvolle Argument gewinnen kann – von Minarettverboten in der Schweiz ganz abgesehen – wer hat’s erfunden?

Aber eigentlich wollte ich mal kurz auf die Idee der Grundschule eingehen, die sechs Jahre dauern sollte, wenn man in Hamburg nicht lieber einen kräftigen Schritt nach hinten gegangen wäre. Die Grundschule, so, wie ich sie in meiner Arbeit als Theaterpädagoge erlebe, und da mein bester Freund auch noch ein engagierter Grundschullehrer ist, bekomme ich auch hier ein Bild, die Grundschule also ist ein Schonraum im Bildungssystem. Über Jahre arbeiten die Pädagogen hier daran, dass Schüler selbstständig lernen, dass sie Sozialkompetenzen erwerben, dass sie die Grundlagen bekommen, mit denen sie bald durchstarten können. Das Problem ist nur, dass die Kinder nach nur vier Jahren schon aus diesem Paradies in die Schulen geschickt werden, die eher mit der Hölle des guten alten Frontalunterrichts punkten wollen. Die Kinder, die die Grundschule verlassen, müssen viel zu früh Jugendliche werden, weil sie nun in die Welt der Jugendlichen, der Bravo und der schlechten Vampirfilme geraten – und je nach Schule gibt es auch noch viel schlimmere Verhältnisse, an die sich Kinder gewöhnen müssen, die dafür aber eigentlich mindestens zwei Jahre zu jung sind. Überall auf der Welt unterrichtet man die jungen Schüler anders und länger, nur im deutschen Sprachraum macht man so einen Quatsch.

Hier könnte man übrigens auch von der Walddorfschule lernen, die ihre Schüler die ersten sieben Jahre in festen Klassen mit einem Klassenlehrer und ohne das eh meistens sinnfreie Sitzenbleiben unterrichten, in diesen sieben Jahren werden die Kinder vielfach praktisch angeleitet, es wird ein Fundament gelegt, auch wenn das wissenschaftliche Arbeiten noch gar nicht so sehr vorangetrieben wird – die Schüler sind am Anfang der achten Klasse hinter dem Gymnasium zurück, haben aber ein so gutes Fundament, dass sie – ich seh das am Beispiel der örtlichen Walddorfschule in meinem Landkreis – im Abiturschnitt vor den Gymnasien liegen – von den Gesamtschulen reden wir lieber nicht, die sind in der Parallelexistenz mit dem dreigliedrigen Schulsystem eh nicht konkurrenzfähig, da sie eigentlich nur Schüler abbekommen, bei denen es nicht fürs Gymnasium reicht – eigentlich erstaunlich, dass trotzdem noch so viele Gesamtschüler Abitur machen. Ein ähnlich gutes Fundament könnten mit ein bisschen finanziellem Wohlwollen der Schulministerien auch die Grundschule bieten – nicht mit dreißig Schülern und mehr in den Klassen, wer das verantwortet, gehört wegen Veruntreuung der vorhandenen geistigen Potentiale der Schülerschaft aus dem Land gepeitscht. Mit einem solchen Fundament und einer sinnvollen Reform der weiterführenden Schulen wäre auch das Abitur nach zwölf Jahren problemlos möglich und nicht der Hauptgrund, weshalb ich als Nachhilfelehrer immer Überstunden schieben muss.

Leider wird die sechsjährige Grundschule auch bei uns in NRW und wahrscheinlich großflächig in der wüsten Schullandschaft Deutschlands eine Fata Morgana bleiben – sie wäre ein sinnvoller Schritt in Richtung einer besseren Schulsituation.


Flattr this

Idee: Ein neues, wettbewerbsorien-tiertes Schulsystem

Gestern, als ich mal wieder samstags Nachhilfe gegeben habe, meinte mein Schüler zu mir, dass er stundenlang seinem Lehrer zuhören könnte, nichts verstände, und ich es ihm innerhalb von zehn Minuten dann erkläre, und das dann funktioniert. Ich habe das schon das eine oder andere Mal gehört, und ich weiß, dass meine Kollegen das auch schon mal hören – ich bin durchaus selbstbewusst, aber vermutlich kein totaler Überflieger, ich kann Menschen was beibringen – ist ja auch nicht so schwierig. Also warum ist das so? Warum können wir Nachhilfelehrer Schüler Sachen beibringen, die ihre Lehrer nicht in sie hereinbekommen?

Irgendwann gestern, als ich darüber nachdachte, antwortete ich mir selbst: Ist doch klar, wir werden dafür bezahlt, es den Kindern beizubringen.

Erst habe ich gegrinst, dann habe ich darüber nachgedacht, und dann noch ein bisschen weiter: Es gibt eine Menge Gründe, warum Lehrer nicht wirklich bei ihren Schülern durchkommen, wir haben da gewisse Vorteile, denn wir können uns auf die einzelnen Schüler konzentrieren. Aber es gibt da trotzdem Gründe die mit dem Gedanken zusammenhängen. Der klassische Lehrer an der Schule wird aber eben nicht dafür bezahlt, seinen Schülern etwas beizubringen, genauer gesagt, nicht nur: Lehrer müssen neben ihrem Lehr- und Erziehungsjob auch noch Schüler bewerten, sortieren. Und das ist nur eines, völlig sinnlos.

Jetzt hab ich mir überlegt, ob man da nicht drauf verzichten könnte, die Bewertung quasi outsourcen: Wenn man einfach die Lehrer von ihren sinnlosen Sortierarbeiten entbinden würde, und dafür eine Prüfungsbehörde schaffen, bei der Schüler ihre Prüfungen ablegen. Und die Schulen werden für jede bestandene Prüfung bezahlt, also quasi dafür, dass sie ihren Schülern die besten Möglichkeiten für ihre Entwicklung bieten. Dafür sollte es zwei Arten von Prüfungen geben:

  1. Reifeprüfungen: Ich denke hier an die Überprüfung von grundlegenden Fertigkeiten, nicht von abfragbarem Wissen. Davon sollte es auch nicht sehr viele geben, in etwa alle drei Jahre sollten Kinder und Jugendliche geprüft werden. Da geht es um prinzipielle Kenntnisse, darum, ob Kinder einen einfachen Text lesen können, und ihn dabei auch verstehen, um Fertigkeiten, um Reifezeichen. Kann ein Kind mit zwölf verständlich einen Text vorlesen? Können Bilder beurteilt werden? Können bei der dritten Prüfung Statistiken gelesen werden, kann man sich in seinen Fremdsprachen in einer einfachen Unterhaltung behaupten? Dazu gehören dann auch die Abschlüsse, eine Art mittlere Reife, ein Abitur.
  2. Fachprüfungen: Hier geht es um Fachwissen, hier geht es um Spezialisierungen, Prüfungen in Naturwissenschaften und Fremdsprachen, aber natürlich auch in künstlerischen Bereichen oder Sport. Hier sind nur die jeweils ersten Stufen Pflicht, damit man zu den Reifeprüfungen zugelassen wird, aber weitere Ausbaustufen sind möglich und natürlich erstrebenswert.

Beide Arten von  Prüfungen sollten die einzigen Möglichkeiten sein, dass Schulen an Geld kommen, viel für die Reifeprüfungen und elementaren Fachprüfungen, weniger für die Ausbaustufen. Bei als in der einen oder anderen Weise behinderten Kindern, gibt es besondere Zuwendungen, weil die nun mal auch mehr Betreuung erfordern – so könnten integrative Klassen auch für „normale“ Schulen aus Wettbewerbsgründen sinnvoll sein.

Besonders erfolgreiche Schulen können dabei durchaus Gewinn erwirtschaften, aber auch andere Schulen sollten mit ihrem Geld auskommen, wenn sie denn gut arbeiten. Dabei sollte völlig egal sein, ob nun die Städte, irgendwelche Kirchen oder Vereine oder Betriebe die Trägerschaft der Schulen haben – vielleicht mit Einschränkungen bei religiösen Trägern, denn eigentlich sollten die wie Parteien keine Möglichkeit haben, Schulen zu führen … aber das führt gerade vom Thema weg.

Das nun geschilderte Prinzip würde natürlich sehr vieles verändern, hätte aber fast durchgehend nur Vorteile: Zum Beispiel würde die Motivation der Schüler größer sein – Ziele wären einfach viel durchsichtiger, auch pubertierenden Jugendlichen klarer, und vor allem würden die Lehrer ganz eindeutig auf der Seite der Schüler stehen – allerdings mit dem Nachteil, dass unfähige Lehrer nicht mehr über Noten Druck machen können – ohne eigene Autorität ist man da schon ein wenig aufgeschmissen. Aber wenn man näher an den Schülern ist, bekommt man deutlich mehr in ihre Köpfe – und wenn man nicht ans Sortieren denken muss, dann fallen da einfach viele Schranken weg.

Ja, Prüfungsangst könnte ein Problem werden, aber natürlich funktioniert das nur, wenn man Prüfungen unbeschränkt wiederholen kann. Und es darf ruhig egal sein, in welchem Alter man welche Prüfungen macht, was ist das Problem dabei, wenn jemand seine mittlere Reife erst mit 18 macht? Oder das Abitur schon mit 14? In einem flexiblen System ist das alles machbar, und es muss noch nicht mal zu Problemen führen – ach so, ja reformpädagogische Ansätze kämen vermutlich schnell in die Schulen … wird ja auch langsam Zeit.

Natürlich ist das nur ein Wunschtraum, denn so viel Wettbewerb werden die wettbewerbsgierigen Politiker der Regierung nie akzeptieren. Keine Kontrolle mehr über Schulen? Keine Bürokratie mehr außerhalb einer sicherlich durchaus bürokratischen Prüfungsbehörde? Klingt für normaldenkende Menschen vermutlich gut, für die großen Besitzstandswahrer unter den (schlechten) Lehrern – die guten müssten sich ja nicht fürchten -, unter Politikern und Kirchenfunktionären werden sich wahrscheinlich erschreckt abwenden … aber ich finde, man könnte da durchaus mal drüber nachdenken.