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Utøya

Auf der einen Seite kann man ja eigentlich nichts sagen, denn was da vorgestern passiert ist,  ist eigentlich unbeschreiblich. Wie kann ein Mensch sich dazu entscheiden, eine solche geradezu perfekt geplante Massenmordaktion zu starten. Eine Bombe in der Hauptstadt hochgehen lassen, damit alle Rettungskräfte dort sind, wenn er eine Insel überfällt und dort annähernd 90 Menschen erschießt. Sich als Polizist verkleidet, alle zusammenruft und dann das Feuer eröffnet. Wie widerlich das ist, kann man kaum in Worte fassen, mir gelingt das heute auf jeden Fall nicht, vielleicht schafft das irgendwann jemand, aber ich finde im Moment überhaupt keine Worte.

Wie kommt es dazu? Welche Ideen treiben einen Menschen dahin: Nun, zwei Sachen werden bisher klar überliefert. Der Mann ist Christ und Nationalist. Und damit kommen zwei Sachen zusammen, die zum Beispiel schon Robert Ley angetrieben haben – für die geschichtlich Uninteressierten, Ley war Reichsarbeiterführer aus pietistisch geprägtem Bereich. Christ und Nationalist, und das sind wohl klar benennbare Auslöser. Als Nationalist und Rechtsextremist hat er einen Grund, warum es ausgerechnet die Teilnehmer eines sozialdemokratischen Ferienlagers sind, die man umbringen muss. Da wachsen freidenkende junge Leute heran, die natürlich gegen alles stehen, woran man als Nazi so glaubt. Als Christ hängt er einer der monotheistischen Religionen an, die immer auch beinhalten, dass es ja nur einen „richtigen“ Gott gibt, und das alle anderen Menschen, die nicht an diesen einen Gott glauben, minderwertig sind – das funktioniert in den anderen monotheistischen Religionen genauso gut, die afghanischen Selbstmordattentäter überprüfen diese Aussagen fast täglich. Nur wenn man glaubt, dass andere Leben minderwertig sind, dann kann man sie ohne größere Skrupel töten. So hat das in den KZs funktioniert, so kann man Flugzeuge in Hochhäuser jagen oder großflächig Städte und Dörfer bombardieren. Und wenn man geplant eine solche Tat begeht, wie dieser Herrenmensch am Freitag, dann muss man sich verdammt sicher sein, dass nur das eigene Weltbild stimmt.

Um das noch ein wenig deutlicher zu machen. In polytheistischen oder gar pantheistischen Religionen gäbe es eine solche Fixierung nicht, weil man ja weiß, dass jeder den einen Gott mehr und den anderen weniger anbetet, dass es keine eindeutige Wahrheit gibt, es viel eher verschiedene Wege gibt, dahin zu kommen, wo man hin will. In unserer Kultur wird auf Menschen herabgeschaut, die quasi Thor bitten, sie im Gewitter zu verschonen, Mars, ihnen Kraft zu geben, oder die große Mutter um Fruchtbarkeit – als wäre es in irgendeiner Weise vernünftiger an einen Gott zu glauben als an viele. Menschengemacht sind sie ja nun alle. Die monotheistischen Religionen haben einen Gott, der den Rest des Pantheons verdrängt hat, der einen Absolutheitsanspruch erhebt, und damit schon für jede Menge ethnischer Säuberungen in den letzten Jahrtausenden gesorgt hat. Der Mörder vom Freitag lebt offenbar mit diesem Absolutheitsgedanken im Hinterkopf, und nicht nur da. Christ und Nationalist. Kreuzzug und Pogrom.

Ich muss zugeben, ich finde die Berichterstattung der bisherigen Tage teilweise sehr suspekt – und zwar sprachlich. Wäre der Täter Nationalist und Moslem gewesen – was die gleiche explosive Mischung ist und zu den gleichen Taten hätte führen können – dann stünde das Wort „Terror“ in jeder Überschrift – wäre es ein Kommunist gewesen, dann natürlich auch. Nun ist es aber ein Rechtsextremist, ein Nationalist und Christ, von mir auch gerne einfach kurz Nazi genannt – ich finde, man kann es auch mit dem Differenzieren übertreiben. Ich zitier mal Wiki: „Der Terror (lat. terror „Schrecken“) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen. Das Ausüben von Terror zur Erreichung politischer, wirtschaftlicher oder religiöser Ziele nennt man Terrorismus.“ Nun Schrecken wurde verbreitet, das ist mal sicher, politisch und religiös motiviert stimmt auch, also sprecht gefälligst von TERROR! Das macht ihr sonst doch schon, wenn irgendwo in Berlin ein Mercedes brennt.

Auch anderes ist bedenklich. Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass der Täter in seinem Facebook-Account stehen hatte, dass er World of Warcraft gut findet. Das also ist bemerkenswert? Wenn er es gespielt hat, mag ja sein, dann war er einer von über zehn Millionen, in Zahlen 10 000 000! Soll das irgendeinen Zusammenhang mit seiner Tat haben? Oh weh, er hat schon Tausende von virtuellen Gegnern umgebracht, für einen solchen Menschen ist es auch kein Problem, sich als Polizist zu verkleiden, eine große Menge Kinder und Jugendliche zusammenzurufen und dann zu erschießen, wer ihm vor die Flinte kommt – machen die ja alle so. Nationalismus und ein fundamentales Verständnis seiner Religion sind irgendwie näher liegende Erklärungen. Weil WoW wirklich nur sehr selten das Weltbild eines Menschen bestimmt, Religion und Ideologie aber immer.

Und noch eins! Amoklauf ist es, wenn jemand ausrastet, wenn jemand sowas macht, wie nun in Norwegen passiert, genau und perfide geplant, dann ist das kein Amoklauf liebe Printmedien, dann ist das ein Terroranschlag oder ein Massaker oder ein geplanter Massenmord, sucht euch was aus, aber wer noch einmal Amoklauf schreibt, dem wird jegliche Beherrschung der deutschen Sprache aberkannt – oder kurz, wer da weiter von Amoklauf schwafeln will, sollte endlich mal seine Fresse halten …. sorry, bin da irgendwie nicht so diplomatisch heute.

Vielleicht – ich weiß, es wird vermutlich nur ein Wunschtraum bleiben – wird dieser Terroranschlag von Utøya nicht zur weiteren Angstmache genutzt; aber die größer werdende Gefahr aus Reihen der nationalistischen und religiösen Rechten sollte endlich auch etwas mehr in die Aufmerksamkeit gerückt werden.

Cataclysm – Die Gebiete Hyjal und Vashj’ir

Nach fast zwei Jahren gibt es noch mal einen WoW-Blogeintrag, und vermutlich folgen noch ein paar. Nun ist also Cataclysm, das neue Add-on für World of Warcraft, seit einem Monat auf den Rechnern und es ist Zeit, mal in diese neue Welt zu schauen. Natürlich reicht dieser eine Monat meines unregelmäßigen Spieles noch nicht aus, um schon ein ernsthaftes Urteil sprechen zu können – aber es scheint so aufgebaut zu sein, dass die Langzeitmotivation wieder ein wenig größer ist, als bei „Wrath oft the Lichking“ – und das vor allem, weil vieles schwerer ist, vor allem Hero-Inis und der Einstieg ins Reich der Raids. Mein Main(-character) ist inzwischen 85, aber den Eintritt in Heros hat er noch nicht geschafft, auch dafür die Ausrüstung zu sammeln ist gar nicht mal so einfach.

Aber die Überschrift sagt ja auch nichts über ein Urteil über den Cataclysm, es geht erstmal darum, die neuen Gebiete kennenzulernen. Aus den einstigen Erfahrungen bei „The Burning Crusade“ hatte Blizzard schon für die letzte Erweiterung den Schluss gezogen, dass es sinnvoll sei, zwei Anfangsgebiete anzubieten. Und möglichst sollten beide auch noch attraktiv sein. Vashj’ir und Hyjal sind das beide auf ihre Weise.  Vashj’ir ist das erste Unterwassergebiet in ganz WoW, und Hyjal ist einer der legendären weißen Flecken auf der Landkarte Azeroths – bisher waren nur wenige Prozent der WoW-Spieler überhaupt dort gewesen, wenn sie denn in den Höhlen der Zeit einen der schwierigsten Raids der Burning-Crusade-Ära bestritten hatten. Ich bin Casual-Gamer, so weit war ich in diesen Zeiten nie gekommen. Also gibt es genügend Gründe, in beiden Gebieten unterwegs zu sein.

Hyjal: Am Berg Hyjal stand einst der Weltenbaum Nordrassil, und die Druiden dieses Gebietes haben diesen wieder zu neuem Leben erweckt. Jetzt aber ist Ragnaros, der alte Feuergeist, aus den Tiefen seines Gefängnisses ausgebrochen und bedroht das junge Riesenpflänzchen mit seinen Scharen. Der Hyjal ist ein zerklüftetes Gebiet mit hohen Bergrücken und tiefen Tälern – grafisch nichts wirklich neues, allerdings ist der Flammenthron ein mehr als beeindruckendes Gebäude, und in so ziemlich jedem Tal steht ein alter Altar eines Halbgottes aus dem Bereich der Natur. Neben Schildkrötengott Tortolla und dem überirdischen Wolf Goldrinn trifft man unter anderem auch auf Cenarius selbst, dessen Anhänger man schon in diversen Gegenden getroffen hat. Wie bei allen neuen Questgebieten ist die Questerei sehr linear geworden. Will heißen, man bekommt seine Questen für die erste Ecke vom Hyjal, erledigt diese, und wird dann weitergeschickt. Und dabei verändert das Gebiet dann auch gleich mal sein Äußeres – im Hyjal geht das so weit, dass ein großes, von Ragnaros‘ Schergen verwüstetes und verbranntes Gebiet wieder geheilt wird, natürlich nur aufgrund des Einsatzes, den man als Spieler selbst geleistet hat.

Das Phasing, das es ja schon in einigen Nordend-Gebieten gab, hat Blizzard nun noch einmal weiterentwickelt – ständig verändern sich Gebiete, nachdem man Questen erledigt hat, man kommt zurück und schwupps, da gibt es auf einmal andere NPCs, Sachen hören auf zu brennen, die tollsten Sachen passieren. Eben diesen Phasings ist die Linearität des Questens geschuldet. Einerseits ist das sehr positiv, denn man erlebt die ganze Geschichte mit, die sich die Macher für die Gebiete haben einfallen lassen – es gibt zwischendurch auch Filmchen und andere gescriptete Ereignisse, woran man merkt, dass wir Lichtjahre vom Classic-WoW entfernt sind, denn das war alles beim Launch von WoW technisch noch so nicht möglich. Andererseits fühlt man sich natürlich schon recht stark in ein Korsett gezwängt. Dadurch, dass es hier ständig Folgequests gibt, kann man nicht einfach mal drei oder vier Questen auslassen – sollte mal eine Quest verbuggt sein, so könnte man einfach an das Ende eines Gebietes geraten, obwohl eigentlich noch vieles zu tun wäre. Am Ende des Hyjal-Questens stehen epische Kämpfe an der Seite der Naturgötter und viel blaue Ausrüstung, die ein stückweit weiterhelfen sollte.

Vashj’ir: Eigentlich fährt man aufs Meer hinaus und meint, gegen Schiffe der Horde antreten zu müssen, aber egal mit welchem Charakter man raus fährt, die Schiffsroute hat ein Krakenproblem und man wird unter Wasser gezogen. Und wenn man nicht glücklicherweise einen Hochschamanen vom irdenen Ring – einer neuen Fraktion des Cataclysms – treffen würde, ertränke man jämmerlich. Also startet man in einem Wrack, in dem es glücklicherweise noch eine Luftblase gibt. Jetzt ist man aber der mehr oder weniger einzige Held hier, und für ein paar Sachen, die man schwimmend einsammelt, gibt es eine Verzauberung, die in Zukunft immer dann aktiviert wird, wenn man das Gebiet Vashj‘ir betritt – die Schwimmgeschwindigkeit wird deutlich erhöht und man kann unter Wasser atmen – was aber leider nur in Vashj’ir funktioniert, in anderen Gebieten kann man genauso ertrinken, wie vorher. In dieser bonbonbunten Aquariumswelt kämpft man vor allem gegen Nagas und Gesichtslose, muss hier und da mal Schätze finden und verwandelt sich in Visionen der Vergangenheit sogar in eine mächtige Naga-Fürstin, in deren Haut man einen früheren Krieg miterlebt. Wenn man erst mal mit der manchmal verwirrenden Möglichkeit der Kämpfe auf diversen Höhenebenen klar kommt, und die manchmal sehr knalligen Farben nicht schrecken, ist auch Vashj’ir ein faszinierendes Gebiet, in dem man viel Spaß haben kann – nebenbei: es ist für Kürschner viel besser geeignet als Hyjal, soll aber für Kräutersucher schlechter sein (nur Hörensagen).

So, das wäre es zu den ersten beiden Gebieten, mehr kommt, wenn die anderen drei Gebiete auch durchgequestet sind.


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AION vs. WoW

In der Welt der Online-Rollenspiele gibt es bald einen neuen Wettbewerber: AION – das bringt die Community dieser Spielart doch gleich mal dazu, erbitterte Diskussionen zu starten, ob AION denn nun besser ist als WoW, unglaublich unsinnig die Frage, da man ja noch nicht mal wirklich AION bisher hat spielen können. Aber da ich nun mal die Klappe nicht halten kann, habe ich mich mal in die Diskussion eingemischt:

„Ich weiß nicht, wieso hier eigentlich so verbittert diskutiert wird. ich spiele seit BC WoW, habe DD, Heal und Tank erfolgreich gespielt, und bin auch noch aktiv, wenn auch nicht mehr so heftig, weil der neue Patch gerade ziemlich nervt. Ich habe so ziemlich alle Blizzard-Games vorher gespielt, fühle mich in WoW zu Hause, weil Blizzard dieses Spiel, wie alle zuvor, mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestattet hat, viel Humor beweist – der allenfalls manchmal in der deutschen Lokalisation ein bisschen peinlich wird – wer braucht schon Käptn I.GLU?

Nach einer gewissen Spielzeit und drei 80ern wird mir WoW gerade ein bisschen langweilig und manchmal denke ich, ich würde heute gar nicht einloggen, wenn ich nicht noch die Juwe-Daily machen wollte – auf der anderen Seite macht mir eine Sache im Moment immer noch Spaß, ich level ein paar Twinks – und sehe dabei wieder mal, wie cool die Classic-Gebiete gemacht sind, wie gut sie trotz manchmal pixeliger Texturen noch aussehen, und wie gut zum Beispiel die Lernkurve zur Beherrschung der Klassen gemacht ist. Da habe ich noch keine Ahnung, wer da wirklich dran kommen wird – mal schauen.

Weil ich neugierig bin, habe ich auch in andere MMOs reingeschaut, in Runes of Magic für ziemlich genau zehn Minuten, das reichte, in LOTRO und WAR auch mal deutlich länger, aber schon allein, wie die Chars da liefen, hat mich total abgeschreckt, ich fand nicht wirklich etwas Neues – LOTRO war unglaublich behäbig und langweilig, WAR hatte hier und da netten Humor und durchaus nicht uninteressante Charakterklassen – aber es konnte einfach nicht fesseln. Und dann macht man doch WoW an und ist wieder zu Hause und die anderen MMOs können einen eher periphär tangieren.

Viele, mit denen ich früher mal WoW gespielt hab, sind jetzt im AION-Fieber, und die Videos, die ich gesehen habe, sind wirklich schick – aber vor allem sagen viele, dass AION Feeling hat – etwas, wovon LOTRO und WAR nur träumen können. Nun, ich werde reinschauen, am Wochenende vielleicht mal ein bisschen am Rechner eines Freundes ausprobieren, und wahrscheinlich werde ich auch zu denen gehören, die es ausprobieren – nicht, weil ich WoW plötzlich für ein doofes Spiel halte – das ist es nicht, auch wenn die letzte Änderung mit den Marken relativ sinnlos war, zumindest fühlt es sich für mich so an. Ich werde es ausprobieren, weil ich es mit ein paar netten Leuten zusammen spielen kann, mit Leuten, bei denen ich mich darauf freue, ihre Stimmen im TS zu hören – Spaß machen wird das auf jeden Fall, wenn dann das Spiel auch noch seine Erwartungen einlöst – vielleicht bleibt dann der WoW-Acount mal ein bisschen ungenutzt.“

Naxx clear

Na, da hatte ich mich aber längere Zeit enthalten, also nicht dem WoW, aber dem Schreiben darüber. Inzwischen habe ich mit Jäger und Heilpaladin Naxxramas leer gemacht, was insgesamt recht flott gegangen ist – wir sind recht schnell eingespielt geworden, das funktioniert  besser als erwartet.

 

Seuchenviertel: im Seuchenviertel gibt es erst mal einen netten Test für den Equipstand des Raids, denn direkt am Anfang gibt es brutale Brühschleimer, die man entweder großflächig und langwierig durch die Gegend kitet, oder wie wir es machen, sich einfach darauf verlässt, dass Heilung und Tank was können – was allerdings zu Heilerhöchstleistung führt – weiß man das nicht, kann man sich schon ziemlich erschrecken, denn zwei von den Viechern machen mehr Schaden als Spinnenviertelendbossin Maexxna auf Enrage – also zumindest gefühlt. Die Schadensverteiler werden anders getestet, die müssen Gargoyles plätten, die sich immer wieder selbst hochheilen. Reicht der Fokusdamage nicht, sind die Gargoyles schon das Ende des Raids. Bei den ersten Versuchen mussten wir uns ganz schön strecken, Schmuckstücke aktivieren und ähnliches, inzwischen sind die Flattermänner auch nur noch Routine.

Dann geht es zu Noth, einem der einfachsten Bosse in Naxxramas. Hier muss man zwischendurch auf herbeikommende Skelette achten und zwischendurch macht sich der Boss mal dünne, aber inzwischen teleportiert er sich nur noch einmal, so was geht, wenn man im 10er sieben DDler mitnimmt.

Danach gibt es eine Menge Trash der gerne auch mal netten Loot verspritzt, und schon ist man bei Heigan – dem Tanzboss. Hier muss der gesamte Raid zwischendurch eine komplizierte Rennerei veranstalten, was wir mit Rauchsignalen und gekennzeichneten Vorturnern vereinfachen, was aber immer wieder zu herumliegenden Kollegen führt. Zweimal habe ich diesen Boss nun überlebt, drei- oder viermal musste ich hinterher aufgekratzt werden, ich mein, ich hätte es nun raus, aber wer weiß das  … nicht mein Lieblingsboss.

Dann geht es zu Endboss Loatheb, der für die DDler nur Spaß bedeutet, kann mein Jäger doch zwischendurch mit mehr als hundert Prozent Chance kritische Treffer verteilen, zum Heilen ist er weniger witzig, da es alle 15 Sekunden drei zum Heilen gibt, verpasst man eine Chance, kann das schon mal schwierig werden …

Konstruktviertel: hier werden seltsame Monster konstruiert, was dazu führt, dass man gegen zombieeske Fleischberge mit Namen wie „Flickwerk“ antreten muss. Der ist auch der erste Boss. Ein reiner DPS-Kampf wie man sagt, die Damagedealer fahren hier einfach ihre ideale Rotation, die Heiler rotieren ein bisschen mehr – besonders kleine Heilpaladine, die einen nicht auf Tank geskillten Todesritter hochhalten müssen, da heilt man sich die Fingerspitzen blutig. Aber mit meinem Jäger ist das der reine Spaß, 3400 Schaden pro Sekunde im 10er Raid, nicht so übel für einen Spieler, der nicht zehn Stunden pro Tag on ist.

Ihhh, Spritzen! Das fällt zum nächsten Boss Grobbulus ein, vorher stirbt man gerne mal bei einer Froggerbarriere, ein dämliches Laufspiel, für das man keine LAGs haben darf. … injiziert immer wieder in die Spieler ein Mutagen, dass man nicht einfach runterheilen darf, weil es sonst den Spieler explodieren lässt, oder so. Hier ist ständig jemand unterwegs, um irgendwo seine Gase abzulassen und am ende vom Kampf ist der ganze Raum grün vor Gaskreisen, die man tunlichst nicht berühren sollte. Aber der Boss ist, wie eigentlich viele in Naxx, eigentlich Freeloot, wenn man einmal die Wege raus hat – und joggen soll ja recht gesund sein.

Gluth ist ein anderes Kaliber. Der Riesenwauwau wird gerne wütend, verteilt Debuffs, weshalb man zwei Tanks braucht, und einen weiteren Mitspieler, der ganze Horden an Zombies bindet, die zwischendurch niedergemacht werden müssen, weil Gluth sich sonst bei deren Verspeisen wieder hoch heilt. Da haben wir schon ein paar Anläufe gebraucht, inzwischen ist er aber auch kein echtes Problem mehr.

Thaddius hingegen, der letzte Boss vom Konstruktviertel, macht immer mal wieder Sorge, weil einfach vieles funktionieren muss, damit der kein Problem ist. Erst müssen zwei Minibosse gleichzeitig fallen, die zwischendurch auch noch Fußball mit den Tanks spielen, dann müssen alle heil über einen Abgrund kommen und beim Boss auch noch auf ihre Polungen achten, was sich irgendwie nach Mechanar Hero anfühlt – selige BC-Zeiten. Immer noch ein Problemboss, und das, obwohl er beim ersten Besuch im First Try fiel.

Militärviertel: das schwerste Viertel in Naxxramas wurde unser erster leichter Durchmarsch, hatten wir uns in den vorherigen Vierteln doch schon genug Ausrüstung geholt, um hier eher Spaß zu haben, als Aufregung. Wegen des letzten Bosses, einer Bossgruppe mit apokalyptischen Reitern, muss hier allerdings immer das Setup geändert werden, was meistens dazu führt, dass unser Elementarschamane auf Heiler umskillt.

Instruktor Razuvious ist der erste Boss hier und der wird einigermaßen kompliziert von den Tanks bearbeitet, in dem sie per Kristallen Kontrolle über zwei Mitarbeiter des Instruktors gewinnen – die übernehmen dann die Arbeit, während der Raid ihren Boss niederknüppelt – wissen die Tanks, was sie tun, ist der Rest reinste Spielerei.

Danach kommt man zu Gothik, bei dem es erst mal eine Phase zu überstehen gibt, in der der Raid in zwei Teile geteilt wird, und jeweils die gleiche Arbeit zu machen hat – die getöten Gegner der einen Kammer kommen als Geister in die andere. Für die Damagedealer heißt es hier schnell sein, der Tank muss richtig gut funktionieren, für die Heiler ist es aber eher untragisch – zumindest, wenn man nicht auf der Geisterseite eingesetzt wird.

Der Höhepunkt sind die Apokalyptischen Reiter, bei denen immerhin schon einige Leute genau ihr Ding machen müssen, der also auch anfällig für den einen oder andere Wipe ist. Zwei Tanks übernehmen zwei der Reiter, und brauchen natürlich auch ihre Heiler, ein weiterer Heiler muss zwei Fernkämpfer heilen, die immer abwechselnd zwei weitere Reiter beschäftigen. Tanks und Fernkämpfer müssen wegen sich aufbauenden Debuffs immer wieder die Seiten wechseln, auch die Heiler haben hier einiges zu tun. Stirbt einer der Heiler, einer der beiden Fernkämpfer oder ein Tank, ist der gesamte Raid tot. Bei so vielen Unbekannten muss die Lösung leider hier und da mal in die Reppkosten gehen.

Und dann geht es weiter zu Sapphiron, dem Skelettdrachen, dem letzten Bossgegner vor Kel Thuzad, dem Herrn dieser Burg. Der muss sich erst mal aus vielen Knochen zusammensetzen und die einzige Schwierigkeit bei ihm ist es, dass man sich hinter erstarrenden Raidmitgliedern verstecken muss, und das rechtzeitig, wenn der Drache in seiner Flugphase ist. Erstarren die Kollegen weit weg, dann ist man verloren, denn eine Explosion tötet garantiert alle, die nicht hinter einem Eisblock versteckt sind. Bekommt man das allerdings geregelt, ist der Rest eher harmlos. Beim Heilen bin ich einfach in dem immer wieder auftauchenden Blizzard stehengeblieben, so gab es wenigstens etwas mehr zu tun …

Und dann kommt Kel Thuzad, der wirklich ein Endboss ist, denn hier beißt man sich schon das eine oder andere Mal die Beißerchen aus, bevor das so richtig funktioniert. Erstmal muss man eine ganze Reihe von Monstrositäten und Banshees erledigen, die unaufhörlich und immerhin drei Minuten lang auf den Raid zu marschieren. Dann greift der Boss selbst ein. Der nun folgende Kampf ist lang, und sogar ein bisschen länger, und Mana wird zu einer sehr geschätzten Ressource. Wichtig ist hier, dass man weit genug von einander weg steht und die Heiler sehr auf Zack sind und Leute, die in Eisblöcken gefangen werden, schnell hochheilen – Verluste sind hier eher unpraktisch – dann wird der Kampf ja noch länger. Irgendwann tauchen dann noch zwei Adds auf, die vom Second Tank beschäftigt werden müssen. Da diese Rolle bei uns üblicherweise ein Fury-Krieger macht, müssen am Ende zwei Heiler wundgeheilte Fingerkuppen ertragen, der Schaden wird nämlich immer mehr. Wir haben Kel auch schon zu neunt erledigt, was allerdings so knapp ausging, dass am Ende nur noch drei DDler standen, der Rest des Raids war ausgelöscht und sicherlich wären auch diese drei wenige Sekunden später am Boden gewesen. Immerhin ist in so einem Moment der Jubel im TS annähernd unbeschreiblich.

So weit, mein kleiner Gang durch Naxxramas, wem das Spinnenviertel fehlt, der schaue ein bisschen weiter unten, da gab es schon vor ein paar Wochen einen Eintrag drüber.

Naxxramas – Arachnidenviertel

So, ich hab die ersten Erfahrungen mit der riesigen Raidinstanz Naxxramas gemacht. Mit der Gilde haben wir das Arachnidenviertel schon zweimal leer gemacht, gestern war ich auch noch mit einem Randomraid heroisch bei den niedlichen Spinnchen.

Es gibt drei Bosse, aber die haben es, das muss man zugeben, durchaus in sich. Anub’Rekhan ist der erste, und man braucht auch gar nicht weit, bis man schon da ist. Mit dem eingespielten Gildenraid war das Käfervieh eher unproblematisch, auf Hero sind wir ein paar Mal gestorben – das ist nicht so einfach mit der Heilung, das muss ganz genau zugeordnet werden. Im Zehner braucht man zwei Tanks, im 25er sollte es noch einen Offtank geben, der mit anpacken kann. Der Movement-Teil ist allerdings recht einfach, wenn die Heiler und Tanks wissen, was sie tun, haben die DDs nicht so viel zu tun. Nur das Wegbomben von nervigen kleinen Krabbelkäfern muss wirklich gemacht werden, dass war das größte Problem, weil eigentlich alle Jäger, Magier und Hexer auf jeden Fall dazu herablassen müssen, diese Käferpest wegzumachen.

Der nächste Boss ist die Großwitwe – und die hat eine recht komplexe Mechanik. Sie hat nämlich einige Anhänger, die man rechtzeitig opfern muss, bevor sie wirklich wild wird – und meine Herren, die wird wild. Im Rotwerd-Modus braucht die keine drei Schläge um einen guten Tank aus den Plattensandalen zu hauen. Bis wir das sinnvoll raus hatten, haben wir ein paar Reparaturkosten bezahlen müssen, im zweiten Durchgang durchs Viertel lag sie beim ersten Versuch.

Der letzte Boss des Viertels ist Maexxna, eine riesige Spinne, die nervigerweise immer wieder Gegner an die Rückwand pinnt. Das ist im 25er Raid fast die Hauptaufgabe der Jäger, speziell der MM und Survivaljäger, die einfach allein schnell viel Schaden aufbauen können – ohne lange Cooldowns. Ansonsten gibt es noch Kleinzeug, dass immer mal wieder verscheucht werden muss, und da immer mal wieder alle eingespinnt werden, wenn auch nur kurz, müssen die Heiler auf Zack sein, ohne HoTs ist das sicherlich schwierig.

So richtig schwierig, so komplex wie etwa Nethergroll in Karazhan, sind diese Bosse nicht. Natürlich muss man einen gewissen Schadensoutput mitbringen, die können einiges vertragen. Natürlich müssen die Heiler wissen, was sie tun, aber das ist schon schaffbar, bisher gefällt mir Naxx recht gut – wenn auch bisher nichts gefallen ist, was mir weitergeholfen hätte.